DIE ZWEITE HAUT erschien in den
USA zwischen Ryan David Jahns Thrillern EIN AKT DER GEWALT und DER COP. Die
deutsche Übersetzung erscheint nach diesen beiden Werken und hat seine
Erstveröffentlichung im Taschenbuch und nicht wie die anderen beiden als
Hardcover. Warum? Ich weiß es nicht. Qualitativ spielt DIE ZWEITE HAUT
mindestens in der gleichen Liga wie DER COP. Vielleicht liegt es an der Handlung, der man etwas schwieriger folgen kann.
Simon, aus dessen Warte der Roman erzählt wird, ist ein
kleiner Angestellter in einer Buchhaltungsfirma. Sein Leben ist eher trist und
langweilig. Aber eines Abends bricht jemand in seine Wohnung ein und versucht
ihn umzubringen. Er schafft es den Angriff abzuwehren und tötet seinerseits den
Eindringling. Er kann sich nicht vorstellen, warum ihm jemand nach dem Leben
trachtet und ist umso verwunderter, als er erkennt, dass der Angreifer ihm zum
Verwechseln ähnlich sieht. Er macht sich auf die Suche nach den Gründen des Angriffs
und versucht herauszufinden, wer der Mann war.
Was sich nun alles für
Verwicklungen und Verwirrungen ergeben, kann ich aus zweierlei Gründen nicht
nacherzählen. Zum einen würde der Leser dieser Rezension zu viel über die Handlung
und die Lösung zu lesen bekommen und zum anderen ist es so gut wie unmöglich,
alles kurz und knapp zu rekapitulieren.
Obwohl es kein sehr langer Roman ist, ist es doch ein recht komplexer
Roman, der genaues Lesen erfordert. Aber nicht, dass jetzt viele abgeschreckt
sind, es ist trotz allem ein sehr flüssig zu lesendes Buch, schon alleine weil es ein sehr
spannendes und überraschungsreiches Buch ist.
Da uns vor allem Simons Sicht der Dinge erzählt wird, haben wir ein Musterbeispiel für einen, wie die Literaturwissenschaft ihn nennt, unzuverlässigen Erzähler. Simon weiß selbst nicht mehr – eher weniger – als der Leser und wird mit zunehmender Handlungsdauer immer verwirrter, was sich natürlich auf die Leser überträgt. Man verfolgt ihn bei seinem Tun und zweifelt oft an der Richtigkeit seines Handelns und genauso oft an der Aufrichtigkeit seines Erzählens und an der Klarheit seines Verstands. Und genau das macht den Reiz dieses Romans aus. Ich wusste bis zu den letzten Seiten nicht, wohin mich der Roman führt und die Auflösung hat mich noch einmal richtig umgehauen.
Da uns vor allem Simons Sicht der Dinge erzählt wird, haben wir ein Musterbeispiel für einen, wie die Literaturwissenschaft ihn nennt, unzuverlässigen Erzähler. Simon weiß selbst nicht mehr – eher weniger – als der Leser und wird mit zunehmender Handlungsdauer immer verwirrter, was sich natürlich auf die Leser überträgt. Man verfolgt ihn bei seinem Tun und zweifelt oft an der Richtigkeit seines Handelns und genauso oft an der Aufrichtigkeit seines Erzählens und an der Klarheit seines Verstands. Und genau das macht den Reiz dieses Romans aus. Ich wusste bis zu den letzten Seiten nicht, wohin mich der Roman führt und die Auflösung hat mich noch einmal richtig umgehauen.
Ryan David Jahn: Die zweite Haut
Thriller
Titel der amerikanischen Originalausgabe: LOW LIFE (2010)
Aus dem Amerikanischen von Teja Schwaner
Heyne, Juli 2014
319 Seiten
9,99 € (Taschenbuch)
ISBN: 978-3453437548auch als E-Book (8,99 €) ) erhältlich
Ein wirklich starker Krimi. Eines der besten Bücher der letzten Jahre wie ich finde. Sollte man unbedingt lesen!
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