Montag, 24. Juni 2013

Arthur Gordon Wolf: Das Fest der Grauen Mondin


Ein Nebeneffekt des mehr oder weniger neuen Mediums E-Book ist, dass für kleines Geld einzelne Kurzgeschichten veröffentlicht werden. Das hat den Vorteil, dass man sich nicht mehr ganze Anthologien oder Sammlungen kaufen muss, nur weil einen eine einzige Geschichte interessiert. Darum wird es von Zeit zu Zeit hier im Blog Kurzgeschichten-Rezensionen geben. Es liegt in der Natur der Sache, dass diese Rezensionen einen geringeren Umfang haben als normale Buchbesprechungen. Es sind also Kurzrezensionen für Kurzgeschichten.

Den Anfang macht die Erzählung "Das Fest der Grauen Mondin" von Arthur Gordon Wolf, die erstmals 2009 in der Anthologie "Dark Ladies 2" erschienen ist. Es handelt sich um eine UMC-Erzählung. Es würde den Rahmen dieser Rezension sprengen, wenn ich versuchen würde zu erklären, was UMC ist. Daher hier ein Link zu Arthur Gordon Wolfs Homepage (klickst du hier!), wo alles erklärt wird.  Für Klick- und Lesefaule nur soviel: UMC-Geschichten spielen in nicht allzu ferner Zukunft und virtuelle Realität und künstliche Intelligenz spielen eine gewichtige Rolle.
Kurz zum Inhalt: Peter spielt ein Virtual-Reality-Spiel, dass ihn in die Welt des antiken Griechenlands führt. Er kämpft an Herakles' Seite und trifft auf ein Amazonen-Volk. Aber es wird erst nach dem ersten Drittel der Geschichte klar, dass ein VR-Spiel beschrieben wird. Zu Beginn könnte man meinen, man liest eine antike Abenteuergeschichte a la "Hercules" oder "Xena" (wenn sich noch jemand an die Fernsehserien  erinnern kann). Erst als die Figur Peter vorgestellt wird, erfährt der Leser, dass er bisher Zeuge eines Computerspiels war. Und nachdem man das weiß, liest man die Geschichte anders weiter als vorher. Das ungute Gefühl, das ich schon bei den ersten Schilderungen hatte; diese Stimmung, die darauf schließen lässt, dass die Geschichte kein gutes Ende nehmen wird, hat sich, je näher es demselbigen entgegen geht, mehr und mehr vertieft. Und so eine Stimmung auf so wenigen Seiten zu erzeugen, das nötigt mir Respekt ab. Dazu kommen noch einige humorvolle Ideen, die zwischendurch ein wenig Auflockerung bringen. Und obwohl das Ende der Erzählung nicht mehr wirklich überrascht, ist "Das Fest der Grauen Mondin" eine gelungene Kurzgeschichte.


Fazit: Gelungene Kurzgeschichte, die Lust auf mehr macht. Ich gebe zu, dass es meine erste UMC-Geschichte war. Aber es bleibt bestimmt nicht meine letzte. 

Arthur Gordon Wolf: Das Fest der Grauen Mondin
neobooks Singles, August 2012
12 Seiten (geschätzt)
0,99 €
E-Book
(gedruckt erhältlich als Teil der Anthologie "Dark Ladies 2", die 2009 im Fabylon Verlag erschienen ist)

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