Ein
Nebeneffekt des mehr oder weniger neuen Mediums E-Book ist, dass für kleines Geld
einzelne Kurzgeschichten veröffentlicht werden. Das hat den Vorteil,
dass man sich nicht mehr ganze Anthologien oder Sammlungen kaufen
muss, nur weil einen eine einzige Geschichte interessiert. Darum wird
es von Zeit zu Zeit hier im Blog Kurzgeschichten-Rezensionen geben.
Es liegt in der Natur der Sache, dass diese Rezensionen einen
geringeren Umfang haben als normale Buchbesprechungen. Es sind also
Kurzrezensionen für Kurzgeschichten.
Den
Anfang macht die Erzählung "Das Fest der Grauen Mondin"
von Arthur Gordon Wolf, die erstmals 2009 in der Anthologie "Dark
Ladies 2" erschienen ist. Es handelt sich um eine UMC-Erzählung.
Es würde den Rahmen dieser Rezension sprengen, wenn ich versuchen
würde zu erklären, was UMC ist. Daher hier ein Link zu Arthur
Gordon Wolfs Homepage (klickst du hier!), wo alles erklärt wird. Für Klick- und Lesefaule nur soviel:
UMC-Geschichten spielen in nicht allzu ferner Zukunft und virtuelle
Realität und künstliche Intelligenz spielen eine gewichtige Rolle.
Kurz
zum Inhalt: Peter spielt ein Virtual-Reality-Spiel, dass ihn in die
Welt des antiken Griechenlands führt. Er kämpft an Herakles' Seite
und trifft auf ein Amazonen-Volk. Aber es wird erst nach dem ersten
Drittel der Geschichte klar, dass ein VR-Spiel beschrieben wird. Zu
Beginn könnte man meinen, man liest eine antike Abenteuergeschichte a la "Hercules" oder "Xena" (wenn sich noch jemand an die Fernsehserien erinnern kann).
Erst als die Figur Peter vorgestellt wird, erfährt der Leser, dass
er bisher Zeuge eines Computerspiels war. Und nachdem man das weiß,
liest man die Geschichte anders weiter als vorher. Das ungute Gefühl,
das ich schon bei den ersten Schilderungen hatte; diese Stimmung, die
darauf schließen lässt, dass die Geschichte kein gutes Ende nehmen
wird, hat sich, je näher es demselbigen entgegen geht, mehr und mehr
vertieft. Und so eine Stimmung auf so wenigen Seiten zu erzeugen, das
nötigt mir Respekt ab. Dazu kommen noch einige humorvolle Ideen, die
zwischendurch ein wenig Auflockerung bringen. Und obwohl das Ende der Erzählung
nicht mehr wirklich überrascht, ist "Das Fest der Grauen
Mondin" eine gelungene Kurzgeschichte.
Fazit:
Gelungene Kurzgeschichte, die
Lust auf mehr macht. Ich gebe zu, dass es meine erste UMC-Geschichte
war. Aber es bleibt bestimmt nicht meine letzte.
Arthur Gordon Wolf: Das Fest der Grauen Mondin
neobooks Singles, August 2012
12 Seiten (geschätzt)
0,99 €
E-Book
(gedruckt erhältlich als Teil der Anthologie "Dark Ladies 2", die 2009 im Fabylon Verlag erschienen ist)
"Das Fest der Grauen Mondin" bei Amazon
(gedruckt erhältlich als Teil der Anthologie "Dark Ladies 2", die 2009 im Fabylon Verlag erschienen ist)
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