Donnerstag, 27. Februar 2014

Robert Kirkman & Jay Bonansinga: The Walking Dead 3

Das ist der dritte Teil, der als Trilogie angekündigten Romanserie aus dem Kosmos der Comicserie THE WALKING DEAD und es ist nicht der letzte. Im amerikanischen Original hat mich sich fein aus der Affäre gezogen, indem man aus dem dritten Teil einen Zweiteiler gemacht hat. Der zweite und letzte Teil von THE FALL OF THE GOVERNOR soll dieser Tage in den USA erscheinen und wird wohl als THE WALKING DEAD 4 auch seinen Weg in die deutschen Buchläden finden. Die Romane, die der Schöpfer der Comics Robert Kirkman zusammen mit dem erfahrenen Autor  Jay Bonansinga schreibt, scheinen also recht erfolgreich auf der durch Comic und Fernsehserie in Schwung gekommenen Erfolgswelle, die eine wahre Flut an Zombiegeschichten ausgelöst hat, mitzusurfen.

Die "Trilogie" erzählt die Vorgeschichte des Governors, der ein menschlicher Antagonist in einem recht frühen Teil der Comics ist (um Band 5 herum).  Die ersten beiden Bände spielen vor der Zeit, in der der Governor in den Comics auftritt. Der vorliegende dritte Band spielt nun parallel zu den Comics, nur aus der Perspektive der Einwohner der Stadt Woodbury. Trotzdem sind viele Geschehnisse des Romans dem Leser der Comics bekannt, daher will ich nur ganz kurz auf den Inhalt eingehen (auch weil es der dritte Teil ist und ich nicht zu viel von den ersten beiden Teilen preisgeben möchte).

Samstag, 22. Februar 2014

Ryan David Jahn: Der Cop


Es gibt Bücher, da sind die Guten so gut, dass man es nicht glauben kann. Und natürlich sind die Bösen dann so abgrundtief böse, dass  kaum noch eine menschliche Regung erkennbar ist. DER COP von Ryan David Jahn ist so ein Buch nicht.  Es ist zwar von Beginn an klar, wie die Sympathien verteilt sind und das ändert sich im Laufe der Handlung nicht grundlegend, aber man erfährt und es passiert einiges, was  nicht so ganz zu strahlenden Helden oder fiesen Bösewichten passt.

Aber fangen wir von vorne an. Schon der erste Satz ist der Hammer: „Ian Hunt hat noch eine knappe Stunde  bis Schichtende, als seine tote Tochter anruft“.  Einer der besten ersten Sätze eines Romans, den ich bisher gelesen hab. Die Absurdität des ersten Satzes wird aber recht schnell aufgelöst. Hunts Tochter ist vor sieben Jahren entführt worden und vier Monate vor besagtem Anruf für tot erklärt und beerdigt worden.  Da der Polizist Hunt , derjenige ist, der in seiner Dienststelle, die Notrufe entgegennimmt (daher auch der Originaltitel THE DISPATCHER, die die Sache besser trifft als der deutsche Titel), ist er auch am Telefon, als seine Tochter, die ihrem Entführer kurzzeitig entwischen kann, die Polizei anruft. Er ist auch der einzige gewesen, der überhaupt daran geglaubt hat, dass seine Tochter noch lebt.  Nun hat er nicht nur die Gewissheit, sondern er weiß auch, dass sie in der Nähe ist, obwohl sie während des Telefonats wieder gefangen genommen wird. Bei der anschließenden Fahndung läuft einiges schief, so dass die Entführer (ein älteres Ehepaar) mit Maggie, so der Name der Tochter, fliehen können. Aber Ian Hunt heftet sich an ihre Fersen.

Donnerstag, 6. Februar 2014

Wayne Simmons: Grippe



Und schon wieder ein Zombieroman. Und schon wieder ein britischer Zombieroman. Und schon wieder ein erster Teil. Aber da hören die Gemeinsamkeiten mit DIE FEINDE auch schon auf. GRIPPE ist Ende 2011 im kleinen aber feinen Verlag Voodoo Press erschienen und nicht beim Großverlag Heyne.  Der zweite Teil mit dem Titel INKUBATION ist dort  Ende letzten Jahres erschienen.  GRIPPE wendet sich auch voll und ganz an eine erwachsene Zielgruppe. Zwar spielt der Simmons‘ Roman genau wie Higsons Roman in nur einer Stadt, aber hier ist es nicht London sondern Belfast.

Die Frage wie die Toten zu Zombies werden, wird zwar nicht genau geklärt, aber klar ist, dass zu allererst die titelgebende Grippewelle grassiert.  Alle, die an dieser Art Grippe sterben, verwandeln sich nach dem Ableben in Zombies, die sich dann auf alles stürzen, was lebendig ist. Zu Beginn versuchen die offiziellen Instanzen noch der Seuche Herr zu werden und der Leser  wird Zeuge wie zwei Polizisten versuchen, die Wohnung eines erkrankten Kindes samt Bewohner zu versiegeln.  Sechs Wochen später gibt es anscheinend nur noch wenige Überlebende in Belfast und der Roman konzentriert sich auf drei Gruppen bzw. Grüppchen Überlebender. Zum einen  leben zwei Männer, Lark und McFall,  in einem Haus, die auf etwas umständliche Art und Weise zunächst noch die attraktive Geri und später noch die beiden Cops vom Beginn aufnehmen. Im obersten Stockwerk eines Hochhauses haben sich der Ex-IRA-Kämpfer Pat Flynn und die junge Karen verschanzt. Des Weiteren gibt es in einer Kaserne noch die Überreste der britischen Armee.  Nun wird im Wechsel erzählt, wie die Überlebenden versuchen weiter zu überleben und wie sie versuchen, sich gegen die Zombies wehren.

Sonntag, 2. Februar 2014

Kôji Suzuki: Der Graben


Es gibt Bücher, die niemand mag. DER GRABEN scheint eines davon zu sein. Nach allem, was ich im Vorfeld gehört und gelesen hatte, habe ich mich auf eines der langweiligsten Bücher überhaupt gefasst gemacht. Und was habe ich festgestellt: man sollte nicht so viel auf die Meinungen anderer Leute hören, sondern sich ab und zu selbst mal ein Bild machen. Ob man ein Buch gut oder schlecht, langweilig oder spannend findet, ist eine zutiefst subjektive Entscheidung. Das sei hier auch einmal an die Leser meiner Rezensionen gerichtet: wenn ich ein Buch toll finde, heißt das noch lange nicht, dass ihr das auch tut und umgekehrt genauso, was ich mit dem Stempel „mies“ versehe, können viele andere als ihr persönliches Nonplusultra ansehen.

Aber zurück zu DER GRABEN. Der Roman krankt vor allem an einem: die Erwartungen, die vom Cover und vom Klappentext geschürt werden, sind nicht die, die das Buch am Ende einhält. Auf der Rückseite des Buches kann man lesen: „Als der San-Andreas-Graben von einem Beben erschüttert wird, spitzen sich die Ereignisse zu einem Crescendo des Grauens zu…“. Das liest sich zwar extrem gut und reißerisch, hat aber mit dem Suzukis Roman herzlich wenig zu tun. Das Beben habe ich entweder überlesen oder es fand nicht statt. Und wenn ich „Crescendo des Grauens“ lese, erwarte ich eigentlich Action pur. Und Action bietet der Roman eher weniger.